BÖLLER

Liebe Vereinskollegen,

 

wir haben eine herzliche Einladung zu einem Böllertreffen

in Hambrücken erhalten. ca. 60 km von Erligheim,

60-70 Minuten Fahrzeit.

Dies ist nach zwei Jahren "Abstinenz" eine tolle Gelegenheit,

unsere Handböller , Kanonen und Standböller wieder einmal

zu benutzen.

Bitte vergeßt Eure Erlaubniss nicht !

 

Wann:                Pfingstsamstag 04. Juni 2022

Wo:                      Schützenhaus 76707 Hambrücken

Ablauf:              16:30 Komandantentreffen, Aufstellung auf dem

Schießplatz.

Reihenfolge beim Böllerschießen in Hambrücken
1.Gemeinsames Böllern
2.Langsames Reihenfeuer
3.Schnelles Reihenfeuer
4.Doppelschlag (2 Böllerschützen schießen kurz
hintereinander, danach 3 Sekunden Pause)
5.Gegenläufiges, langsames Reihenfeuer
6.Gegenläufiges, schnelles Reihenfeuer
7.Gemeinsames Böllern

 

 

Anmeldefrist: bis spätestens 29.Mai 2022

 

Die Böllerabteilung freut sich über eine rege Teilnahme!uer Text

Es sind auch "nicht-böllernde" Mitglieder als Zuschauer oder

als interessierte Anwärter auf einen Böllerschein stets

gerne gesehene Gäste.

 

Damit ich alles organisieren kann, bitte ich interessierte Mitglieder

und Gäste/Zuschauer um Anmeldung bis zum 28.05.2022 bei mir.

Gerne können wir Fahrgemeinschaften bilden

 

hie gut Württemberg!

- tapfer & stolz....


 

Markus L. Dröse

Böllerbeauftragter der

"Schwarzen Jäger 1799 Erligheim e.V.


 

2022

Zwei Jahre nur schmale Komunikation mit unseren Böllerfreunden aus Württemberg, dem Badener Land, aus Bayern und Sachsen.

Seid ihr wieder bereit für Pulverdampf und Donnerhall ? Dann meldet euch an zur

14. Klang - und Schönheitsconcurrenz

in Erligheim wir freuen uns auf Euch


Gartenfest und Böllertreffen Essendorf 23. Juni 2018

Zum ersten geplanten Auswärtstermin für die Kanoniere der schwarzen Jäger in Essendorf am vergangenen Samstag machte sich dieses Mal eine 4-köpfige Abordnung mit zwei Kanonen und einem Handböller auf den Weg ins etwa 180 km entfernte Essendorf, zwischen Biberach/Riss und Bad Waldsee gelegen. Dem Ferienbeginn in Hessen und Rheinland-Pfalz war es wohl geschuldet, dass sich die Anreise deutlich in die Länge zog. Die gewohnt herzliche Begrüßung und die guten Speisen und Getränken liessen die zähe Anfahrt jedoch gleich vergessen. Leicht irritiert mussten wir erfahren, dass in diesem Jahr kein Wettbewerb um das lauteste und schönste Gerät durchgeführt werden sollte. Dennoch konnten die anwesenden rund 40 Schützen gegen 15 Uhr das gemeinsame Böllern mit einzelnen Schüssen zur Vorstellung der beteiligten Gruppen und Einzelschützen beginnen. Es folgten weitere gemeinsame Schüsse in Form von mehreren gemeinsamen Salut, schnellen und gegenläufigen Reihen sowie gemeinsame Schüsse der jewerilgen Gerätegruppen Hand-und Schaftböller und Kanonen. Anschliessend konnten beim gemeinsamen Kaffeetrinken alte und neue Kontakte geknüpft und weiter gepflegt werden.Auch wurden weitere Anmeldungen für die Klang-und Schönheitsconcurrenz der schwarzen Jäger am 28. Juli 2018 in Erligheim entgegen genommen. Nach ausreichender Stärkung an Grill und Schänke konnte schliesslich der Heimweg angetreten werden.

Die Geschichte des Böllerschießens lässt sich bis in das 14./15. Jahrhundert zurückverfolgen, wenngleich belegte Chroniken rar sind. Das liegt auch daran, dass das Böllerschießen nicht als eigenständiger Brauch betrachtet werden kann, sondern sich mit vielerlei anderen Traditionen entwickelt hat. Die Idee, mit Schwarzpulver Krach zu machen, dürfte so alt sein wie die Entdeckung des Schwarzpulvers selbst.
Das Böllerschießen hat eine lange Tradition und eines seiner ersten urkundlichen Erwähnungen ist bereits ein Verbot. So stammt eines der ersten Zeugnisse über die Böller-Aktivitäten unserer Vorfahren aus der Markgrafschaft Ansbach, in der wegen seiner Gefährlichkeit durch einen markgräflichen Erlass vom 16. Juli 1696 bei Strafandrohung verboten wurde, dass bei den Hochzeiten auf dem Land die Bauern - Kerl und Junge Pursch mit allerhand Feuern und Rohren platschen und Freudenschüsse tun.
Das Böllerschießen starb zwar nach diesem Erlass nicht aus, dafür wurden die zu beachtenden rechtlichen Bestimmungen aber immer umfangreicher. So gibt es heute Vorschriften darüber, ob ein bestimmter Böller überhaupt benutzt werden darf, wer mit dem für den Böller benötigten Pulver umgehen darf und wann überhaupt mit einem Böller geschossen werden darf. Aber der Reihe nach:

Wann ist ein Böller ein Böller?
Beschusstechnisch ist zwischen Böllern und Schusswaffen zu unterscheiden:
Böller sind Geräte zum Abschießen von Munition oder hülsenlosen Treibladungen, bei denen kein Geschoss durch den Lauf getrieben wird, die also ausschließlich zur Erzeugung des Schussknalls bestimmt sind. Sie müssen mit einem amtlichen Beschusszeichen versehen sein und vor Ablauf von jeweils fünf Jahren einer Wiederholungsprüfung bei einem staatlichen Beschussamt unterzogen werden. Dies gilt unabhängig davon, ob es sich um Handböller oder Schaftböller handelt, um (oftmals im Eigenbau gefertigte) Standböller oder um Vorderlader-Böller-Kanonen sowie Salutkanonen mit Kartuschen.
Schusswaffen sind dagegen Feuerwaffen, bei denen ein Geschoss mittels heißer Gase durch den Lauf getrieben wird. Anders als die Böller müssen sie in der Regel nur einmal beschossen werden, solange nicht wesentliche Teile ersetzt oder repariert wurden. Zu diesen Schusswaffen zählen auch die Modellkanonen zum sportlichen Schießen. Aus diesen scharf beschossenen Waffen kann zwar auch ohne Geschoss "Salut" geschossen werden, werden Modellkanonen aber schwerpunktmäßig als Böller genutzt, unterliegen sie beschusstechnisch den Vorschriften für Böller und müssen dann auch alle fünf Jahre einem Beschussamt zur Wiederholungsprüfung vorgeführt werden.
Über den Beschuss des Böllers wird vom Beschussamt eine Beschussbescheinigung ausgestellt, die beim Böllern mitzuführen ist. Aus dieser Beschussbescheinigung ergeben sich im Regelfall auch nähere Angaben zum Einsatz des Böllers, die dann auch zwingend zu beachten sind.

Anforderungen an den Böllerschützen
Ein Böller kann von jedem Erwachsenen frei erworben werden. Will man hiermit aber auch böllern, reicht der Böller alleine nicht, es bedarf auch des nötigen Schwarzpulvers. Dessen Erwerb sowie jeglichen Umgang hiermit hat der Gesetzgeber aber, wie bei jedem Sprengstoff, streng reglementiert. So bedarf sowohl der Erwerb wie etwa auch das Lagern und das Verwenden des zum Böllern erforderlichen Schwarzpulvers einer Erlaubnis. Nur wer im Besitz einer derartigen gültigen Erlaubnis ist, darf mit Schwarzpulver umgehen. Mithin braucht jeder, der einen Böller schießen will, dieser Erlaubnis. Um diese "Erlaubnis nach § 27 Sprengstoffgesetz" zu erhalten muss der angehende Böllerschütze zuverlässig sowie fachkundig im Sinne des Sprengstoffgesetzes sein, körperlich und geistig geeignet sein, ein Mindestalter von 21 Jahren (in Ausnahmefällen 18 Jahren) haben sowie ein Bedürfnis für diese Genehmigung nachweisen. Erst wenn alle diese Voraussetzungen erfüllt wurden, kann man mit der Ausübung des Böllerschiessens beginnen.
Die Fachkunde wird in der Regel durch einen entsprechenden Lehrgang mit anschließender theoretischer und praktischer Prüfung nachgewiesen. Zur Durchführung eines derartigen Lehrgangs bedarf der Veranstalter der behördlichen Anerkennung, bei der Prüfung ist regelmäßig auch ein Mitarbeiter der für das Sprengstoffrecht zuständigen Behörde (Stadt- oder Kreisverwaltung bzw. staatliches Amt für Arbeitsschutz/Gewerbeaufsichtsamt) anwesend. Zur Teilnahme an einem solchen Lehrgang darf vom Veranstalter nur zugelassen werden, wer zuvor eine Unbedenklichkeitsbescheinigung der zuständigen Behörde vorlegt, in der die Behörde bescheinigt, dass der angehende Böllerschütze zuverlässig ist
Das für die Erlaubnis weiterhin noch Bedürfnis besteht wird regelmäßig durch die Mitgliedschaft etwa in einer Schützenbruderschaft (oder auch den Schwarzen Jägern 1799!) nachgewiesen, die das Böllerschießen betreibt.

Wie bei uns alles begann mit Oma

Zunächst nur für die Staffage wurde durch Bernd Zügel eine 50 mm Vorderlader-Kanone beschafft, die im Folgenden mit einer Lafette versehen wurde, die später dann um eine Lenkachse mit Deichsel erweitert wurde, um das schöne Stück auch bei allfälligen Umzügen mitführen zu können.
Beim Rohr handelt es sich um ein komplett gegossenes Rohr, was in der heutigen Zeit an sich schon eine Seltenheit darstellt. Üblicherweise werden nämlich Stahlkerne genommen, die danach aus optischen Gründen "umgossen" werden.
Die Kanone wurde mit einem gültigen Beschuss als Böllerkanone erworben; wie vorhin bereits erwähnt, muss jedes Gerät vor dem ersten Einsatz "beschossen" werden. Hierbei werden die maximale Ladung und Vorladung festgelegt, mit der der Böller alle erforderlichen Sicherheitskriterien erfüllt. Alle 5 Jahre muss dieser Beschuss erneut durchgeführt werden. Dies liegt daran, dass beim Böllern wesentlich mehr Ablagerungen im Rohr verbleiben, die unter Umständen das Verhalten des Rohres beim Schuss verändern können. Bei "scharf" beschossenen Vorderladern ist diese turnusmäßige Überprüfung nämlich nicht erforderlich. Hier wird davon ausgegangen, dass allein durch die Verwendung einer Kugel und des dafür erforderlichen Filzes zur Abdichtung eine ausreichende Reinigungswirkung erreicht wird.

Die erste turnusmäßige Überprüfung unserer Kanone stand Ende 2005 an und wurde am 21. Oktober 2005 beim Beschussamt in Ulm durchgeführt. Zusätzlich sollte sie auch "scharf" beschossen werden, um gewappnet zu sein, wenn sich vielleicht einmal eine Gelegenheit zum scharfen Schuss ergeben sollte. Beide Prüfungen wurden mit Bravour gemeistert.
An diesem Termin trafen wir Torsten Hartl und Peter Völker vom Artilleriebund 1882 Sankt Barbara, Waibstadt. Die beiden erzählten uns erstmals von Klang-und Resonanzschießen und luden uns auch gleich zu Ihrer Veranstaltung am 29. Oktober 2005 ein. Um unser frisch beschossenes Rohr gleich richtig einzuweihen und auch um zu erfahren, um was es sich bei einem solchen Treffen handelt, nahmen wir die Einladung natürlich gern an.
Üblicherweise werden bei solchen Wettkämpfen zwei Wertungen durchgeführt, nämlich zum Einen eine Wertung der erreichten Lautstärke beim Schuss, zum Anderen aber eine Schönheitsconcurrenz, der meist eine Publikumswertung zugrunde gelegt wird. Anschließend an die Einzelschüsse werden Staffettenschießen durchgeführt, bei denen auf Anweisung des Schießleiters alle Geräte ohne Wertung z.B. gleichzeitig oder auch nacheinander im Takt abgefeuert werden.
In Waibstadt angekommen waren wir zunächst sehr Überrascht, wieviele Leute sich auch in unserer Nähe mit dem Böllern beschäftigen. Und wir kamen auch mit den anderen Schützen sehr schnell in Kontakt.
Ein 12. Platz in der Lautstärkewertung und ein 6. in der Schönheitskonkurrenz konnten sich für das erste Mal durchaus sehen lassen. Dennoch hatte uns der Ehrgeiz gepackt und wir wollten es beim nächsten Mal natürlich besser machen.
Die Möglichkeit dazu ergab sich am 24. Juni 2006 beim 3. Böllerschiessen im Rahmen des Gartenfests beim Schützenverein Essendorf. Unter der hervorragender Organisation von Hilde Bayer, die wir auch in Waibstadt kennen gelernt hatten, konnten wir an einer tollen Veranstaltung teilnehmen. Die Anlage des Schützenvereins, außerhalb des Ortes gelegen, bietet mit seinem Schützenhaus und dem daran angrenzenden Gelände natürlich ein sehr gutes Ambiente, um solche "Krawallbrüder", wie wir es sind, aufzunehmen und ein vernünftiges Böllerschiessen durchzuführen.
Wie versprochen, konnten wir unser Endergebnis mit einem 3. Platz in der Lautstärke und einem 2. Platz bei der Schönheit deutlich verbessern. Im Oktober ging´s dann wieder nach Waibstadt
Diesesmal wurde noch kräftiger abgesahnt: der 1. und 2. Platz in der Lautstärke (geschossen von Karl-Heinz Wezel und Bernd Zügel) sowie der 2. Platz bei der Schönheit.
2007 sollte unser großes Jahr werden, denn am 22. September organisierten wir das erste Klang-und Resonanzschiessen der Schwarzen Jäger.
Vorher galt es aber kräftig die Werbetrommel zu rühren, um ausreichend Teilnehmer ansprechen zu können. Dazu bot sich natürlich wiederum das Böllerschiessen in Essendorf am 23. Juni 2007 an. Beim Wettkampf belegten wir nach hartem Stechen mit Torsten Hartl den zweiten Platz in der Lautstärke. Das Publikumsvotum belohnte aber mit einem klaren ersten Platz die mühevolle Vorbereitung von unserem Rentner Ludwig Scharfenberger. Hier nochmals unser ganz besonderer Dank an ihn.
Während des Treffens konnten alte aufgefrischt und weitere interessante neue Kontakte geknüpft werden, so dass unsere eigene Veranstaltung im September dann mit 17 Teilnehmern und rund 30 Einzelschüssen sehr gut besucht war.
Unter der Schießleitung von Bernd Zügel konnte das Böllern, nach anfänglichen messtechnischen Schwierigkeiten problemlos und vor allem ohne jeden Zwischenfall durchgeführt werden.
Mit dem Schützen Gerhard Kraus konnte erstmals der Lautstärkerekord des Tages "eingefahren" werden. Das Publikumsvotum belohnte erneut unsere Kanone mit dem ersten Platz.
Bereits eine Woche später nahmen wir als letzte offizielle Veranstaltung dieses Jahres am Freundschaftstreffen des Schützenvereins Tennenbronn im Schwarzwald anlässlich des 50-jährigen Bestehens teil. Ein weiteres Highlight im Jahr 2007 war natürlich auch am 3. August die "Tour de Ländle", veranstaltet von SWR4, bei der, wie jedes Jahr hunderte, gar tausende Radfahrer im Ländle unterwegs sind. Und auch wie jedes Jahr wird die Gemeinde gekürt, die bei der Durchfahrt der Radler den lautstärksten Empfang gibt. Was also lag näher, als unsere Kanone mit einzubeziehen, um die Pedalartisten auch mit Schwarzpulverdampf und dem entsprechenden Getöse in Erligheim zu begrüßen. Ich denke, das Ergebnis ist allen wohlbekannt.
An dieser Stelle möchte ich unbedingt noch erwähnen, dass Schlachtenbummler und Fanclubs seitens der Vereinsmitglieder jederzeit erwünscht und gern gesehen sind. Die Termine dafür gibt´s bei mir.

Von Carl-Friedrich Lutterbeck
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